6 vóregedancha] interpretiert primarum [passionum] - bzw. nach Notkers Korrektur *primorum -, was entweder für die Vorzeitigkeit des Gedankens gegenüber seiner Äußerung in der Sprache oder für die Mittelbarkeit des Bezugs von Äußerung und bezeichnetem Gegenstand (res) über die Vermittlung der Gedanken steht. (Vgl. die ausführliche Diskussion der Stelle im griechischen Text bei Weidemann 1994, S. 141-149 sowie den einleitenden Sachkommentar zu Z. 9-26.) Staeves legt plausibel dar, daß sich Notker mit dem Hapaxlegomenon vóregedancha für die erste Alternative entscheidet (Vgl. Staeves 1996, S. 42). Auch das Notker-Glossar gibt diese Bedeutung an ("passio animae: vorhergehende Überlegung, die Vorstellung, der Begriff, der dem Wort vorausgeht.")